
🗨️ “Lambert Huber”
Neulich fragte mich ein potentieller Kunde: „Können wir in dieser Lizenzmanagement-Software auch Assets kombinieren, sodass eine Service-Map abgebildet wird?“
Ohje. Hier ist leider wieder etwas gründlich schief gegangen. Warum genau, erkläre ich am Ende.
Zunächst möchte ich die Begriffe, die in unserem Bereich immer wieder - oft falsch - verwendet werden richtig einordnen. Die ganz genauen Definitionen könnt ihr gerne auf Wikipedia oder ITAM Review nachlesen. ich habe es hier etwas vereinfacht.
ITAM – IT Asset Management
Der Begriff bezeichnet alle Tätigkeiten, die mit der Verwaltung von IT-Gütern (Englisch Asset = Anlagegut) zu tun haben.
Das beginnt bei der Anforderung, umfasst die Beschaffung und In-Betriebnahme und endet beim Ausscheiden des Gutes.
ITAM bezieht sich auf Hardware und Software-Assets – auch wenn Software immer häufiger als Service bereitgestellt wird.
Ein Asset ist also etwas, das einen bezifferbaren Wert für das Unternehmen darstellt.
SAM – Software Asset Management
SAM ist ein Teilbereich von ITAM und umfasst alle Tätigkeiten, die notwendig sind, um Software-Assets (inklusive Services) korrekt zu verwalten.
Das Besondere an Software-Assets? Ihre Fähigkeit, sich zu verändern.
Was kryptisch klingt, ist in der Praxis z. B. ein einfaches Update von Version 2022 auf 2024.
Solche „banalen“ Dinge können Software Asset Manager jedoch vor erhebliche Herausforderungen stellen.
License Management
License Management ist eine Teildisziplin von SAM und beschäftigt sich ausschließlich mit der Herstellung einer Compliance-Übersicht.
Compliance ist eine Art Soll/Haben-Darstellung der Lizenzsituation, auch als Effective License Position (ELP) bezeichnet.
In Kundentrainings erkläre ich es so:
- „Was verwenden wir?“
- „Was dürfen wir verwenden?“
Die Differenz ergibt die Compliance:
- Negativ (Unterlizenzierung): schlecht.
- Positiv (Überlizenzierung): ebenfalls schlecht.
Der Idealzustand ist immer ein Nullwert.
Zurück zur Service-Map-Frage
Eine Service-Map abzubilden, gehört klar in den Bereich des IT Service Management (ITSM).
- IT Service Management kümmert sich um den laufenden Betrieb: das Aufrechterhalten, Updaten und Verbessern von Services. Es ist eine technische Disziplin.
- Asset Management dagegen kümmert sich um Kosten, Ausgaben und deren Optimierung – eine kaufmännische Disziplin.
Beide Disziplinen nutzen manchmal ähnliche Basisdaten (z. B. Inventar), haben aber komplett unterschiedliche Ziele.
Warum ist die Kombination schwierig?
Einige Tool-Hersteller versuchen, beide Disziplinen zu „verheiraten“. Doch aus IT-Management-Perspektive ist das ein falscher Ansatz.
Die Idee eines „One-Fits-All“-Tools – eine Art ERP fürs IT-Management – mag verlockend klingen, funktioniert aber nicht. Die Anforderungen und Ziele sind zu unterschiedlich.
Wie habt ihr Asset Management gelöst?
Teilt eure Erfahrungen in den Kommentaren – ich bin gespannt!